Ohne Drehbuch – kein Film! So einfach ist das. Die Bildabfolgen, die Sie in Ihrer Phantasie entwickeln, sollten schriftlich festgehalten und beschrieben werden. Nur so erhalten Sie einen Überblick über den Gesamtfilm und die darin gezeigten Inhalte. Diese schriftliche Festlegung erleichtern die späteren Dreharbeiten ungemein.
- Egal ob Urlaubs- oder Informationsfilm – überlegen Sie immer, ob die Aufnahme relevant für den späteren Hauptfilm ist (meistens genügt ein Sonnenuntergang…)
- Bei kleinen Projekten (z. B. Podcast) genügt eine kurze Beschreibung des Inhalts
- Bei aufwendigeren Projekten mit mehreren Protagonisten Drehorten usw. ist eine detaillierte Szenenbeschreibung mit Angaben zu Drehort, Zeit und Darstellern (siehe Anhang Drehbuchbeispiel) empfehlenswert.
Auch wenn Sie eine eigene Drehbuchbuchform für sich entwickeln möchten, haben sich in der Praxis folgende Inhalte bewährt:
- Zeitangaben in Minuten/Sekunden (min:sek). Mit der Gesamtzeit behalten Sie den Überblick wie lange Ihr Film werden wird. Mit der Dauer bestimmen Sie die Zeit für die jeweilige Bildeinstellung.
- Szenen-Nummern sind für die Drehplanung und den späteren Schnitt wichtig.
- Einstellungsgröße (siehe unseren Blogbeitrag)
- In der Bildbeschreibung bestimmen Sie die Kameraeinstellung und beschreiben gleichzeitig den Bildinhalt. Denken Sie bei der Bildbeschreibung auch an das „Drumherum“.
- Eine Text-/Tonspalte beschreibt, welcher Ton während der Einstellung zu hören ist. Auch hier kann noch einmal differenziert werden:
- Atmo-Ton – damit sind die natürlichen Umgebungsgeräusche gemeint.
- Ton-Effekte
- Musik – die meisten Filme werden mit Musik unterlegt. Auch das ist ein mächtiges Instrument, um gewünschte Stimmungen oder Emotionen zu erzeugen. Sowohl Geräusche, Effekte als auch Musik unterliegen häufig zahlungspflichtigen Lizenzbestimmungen. Verwenden Sie deshalb nie Dateien, für die Sie keine schriftliche Lizenz besitzen.
- Sprache – Soll der Film von einem gesprochenen Text begleitet werden, wird die jeweilige Einstellungsdauer von der Textlänge bestimmt. Ein einzelner Satz kann ausreichen um aus der Zwei-Sekunden-Einstellung ein Zehn-Sekunden- „Epos“ zu machen.

Drehplanung
Das Drehbuch “steht”, alle Beteiligten wurden informiert und auch die Locations sind festgelegt. Mit einem Drehplan strukturieren Sie den Drehtag, sparen Kosten. Besonders bei aufwendigen Dreharbeiten mit mehreren Standortwechseln, unterschiedlichen Darstellern usw. ist ein solcher Plan auf jeden Fall empfehlenswert.
- Drehtermin festlegen
- Wer wird wann wo gebraucht
- Location festlegen und evtl. Drehgenehmigung dafür einholen
- Einverständniserklärungen von „Darstellern“ einholen (siehe Anhang: „Beispiel für Einverständniserklärung“)
- Requisiten besorgen
- Legen Sie mit den Protagonisten die Kleidung am Drehtag fest (evtl. T-Shirts mit Firmenlogo usw.)
Alle Beteiligten erhalten diesen Plan im Idealfall mehrere Tage vor dem Drehtermin. Das garantiert, dass zur vereinbarten Uhrzeit auch nur die Personen am Set sind, die für die jeweilige Szene benötigt werden. Planen Sie die Zeiten anfangs etwas großzügiger ein, auch wenn es dadurch eventuell zu Wartezeiten zwischen den jeweiligen Aufnahmen kommt. Sollten Sie die Zeiten zu knapp kalkuliert haben, kommt es schnell zu Überschneidungen. Die Gefahr ist dann groß, schneller zu arbeiten, wodurch eventuell Szenen vergessen werden oder mit schlechten Bild-, Ton- oder Lichteinstellungen gearbeitet wird.
Je öfter Sie Dreharbeiten planen und durchführen, desto besser können Sie mit der Zeit den benötigten Aufwand einschätzen. Ein Drehtag ist anstrengend – vergessen Sie deshalb nicht entsprechende Pausen und Verpflegung einzuplanen.
